Darstellung neuester Funde zur Bonner Vorgeschichte – Vortrag mit anschließender Führung – Prof. Wolfgang Alt
Die jüngsten archäologischen Grabungen auf den landwirtschaftlichen Versuchsfeldern des Campus Poppelsdorf, wo derzeit die Neubauten der Universität entstehen, haben überraschende Funde aus der Eisen- und Römerzeit erbracht.
Zusammen mit bisherigen Funden ab dem Jungneolithikum um 4000 v. Chr. bis zur späten Latène-Zeit, sowohl im Bonner Innenland als auch entlang des Rheins (Bonn-Zentrum, -Castell und Regierungsviertel), lassen sich nun durch weitere Analysen alter Karten einige wichtige Fragen zur Bonner Vorgeschichte neu beantworten:
- Von wo aus stieg man vor 6000 Jahren auf den Venusberg?
- Was sind die ältesten Handelswege im Bereich Bonn?
- Wohin mit dem vielen Wasser im Bonner Südwesten?
- Wie verlief die Reuterstraße als ‘Reiterweg‘ weiter Richtung Endenich?
- An welcher Stelle wurden die christlichen Soldaten Cassius und Florentius ermordet?
Aufgrund der Befunde kann rekonstruiert werden, dass zwischen den Ausläufen des Poppelsdorfer und des Endenicher Bachs (kurz ‘Melb‘ und ‘Leng‘ genannt) eine kleine ländliche Siedlung bestand, die um 500 v. Chr. wohl von Kelten gegründet wurde (daher auch der erfundene Name “Bonnamagus“) und später unter den Römern bis 150 n. Chr. bewohnt war – mit einer ‘Villa rustica‘ und einem kleinem ‘Templum‘.
Nahe der Wohnhäuser, Ställe und Speicher befanden sich (Abfall-)Gruben, einige Brunnen, Wassergräben sowie auch ein Weg durch das Dorf.
- Ort:
- Parterre des Bibliotheksgebäudes (ULB) in der Nussallee 15a