Sternenburg (Lithographie von Otto von Kreyfeld, 1861)

Burggartenstraße

Auf einer Lithographie von Otto von Kreyfelt aus dem Jahre 1861 kann man die Sternenburg deutlich erkennen. Von einer hohen Mauer umgeben ruht sie inmitten eines baumbestandenen Gartens wie ein verwunschenes Schlösschen. Zur Clemens-August-Straße erstreckt sich ein unbebautes Gelände. Es grenzt an den Poppelsdorfer Bach, der einen Teil seines Wassers dem Schlossgraben der Sternenburg zuleitete. Etwas von der Ausdehnung des Gebietes rund um die Burg lässt die heutige Burggartenstraße ahnen, die sich vom Poppelsdorfer Platz im rechten Winkel zur Sternenburgstraße hinzieht. Sie mündet der Schule gegenüber. Ein Indiz für die Entstehungszeit dieser Abbildung mag das alte Schulhaus sein, das damals noch ganz neu gewesen ist. Also wird als Jahr wohl 1860 anzunehmen sein. Damals hieß die Sternenburgstraße noch Kessenicher Weg. Auf dem Bild kann man nicht erkennen, ob zu der Zeit schon das Land hinter der Sternenburg in kleine Parzellen aufgeteilt war, wie es einer der letzten Besitzer der Sternenburg, Heinrich Mülhens, vorgenommen hatte, um den ärmeren Poppelsdorfern eine Aufbesserung ihres Lebensunterhaltes zu ermöglichen. Aber es ist die Mauer zu erkennen, die das Gebiet der Sternenburg an der heutigen Sternenburgstraße und der oberen Kirschallee einschloss. Auf jeden Fall liegt die Burggartenstraße auf historischem Gelände. Interessant anzusehen sind die Häuser in wechselndem Baustil. Man kann an der Ausstattung die unterschiedliche Wohlhabenheit der früheren Bauherrn ablesen. Es gibt aber auch Stellen, denen man heute eine liebevollere Beachtung wünschen würde. Die Lithographie erläutert sehr anschaulich die nähere Nachbarschaft zur Sternenburg. Von der Schule aus zum Dorf hin ist der Kessenicher Weg (heute Sternenburgstraße) gut bebaut. Doch in Richtung Kessenich fehlen die Häuser, ebenso wie die Landstraße nach Endenich noch völlig frei liegt. An der Kreuzung Clemens-August-Straße und dem Endenicher Weg (heute Sebastianstraße) steht die alte Poppelsdorfer Kapelle. Gut zu erkennen ist der damals noch deutliche Siedlungscharakter unseres Ortes als Straßendorf. Das hat sich bis heute gewaltig verändert…

Helmut Uessem