Fridtjof-Nansen-Straße

Die heute vorzustellende Straße zweigt von der Kreuzbergallee in Richtung Ippendorf ab und läuft parallel zur Ippendorfer Alle. Die Postleitzahl ist 53115. Die Straße ist nicht aufregend lang, und doch liegen an ihr einige bemerkenswerte Villen, teilweise versteckt hinter Gärten und Hecken.

Fridtjof Nansen 1888

Was macht die Straße interessant? Es ist der Name. Um 1920 hätte fast jeder etwas über diesen 1861 geborenen Schweden Fridtjof Nansen sagen können. Man wusste von seinen Expeditionen ins Binneneis Grönlands, jeder kannte den Namen seines Forschungsschiffes „Fram“. Mit ihm ließ er sich vom Eis einschließen und trieb polwärts. Er erreichte fast genau den Nordpol. Nach dem Ersten Weltkrieg setzte er sich für die Heimkehr der Kriegsgefangenen aus Sowjetrussland ein. Als Hochkommissar des Völkerbundes organisierte er Hilfsaktionen für das vom Hunger gepeinigte Sowjetrussland. Das geschah in den Jahren 1921 bis 1930.

1922 erhielt er den Friedensnobelpreis. Im gleichen Jahr wurde der von ihm initiierte Pass für staatenlose Flüchtlinge international anerkannt (Nansenpass). Über seine Forschungsreisen in die Polarmeere, die auch wissenschaftlich hoch bedeutsam sind, verfasste er mehrere Bücher. Nansen starb 1930. Sein Einsatz für die Menschen in Not ist wert, nach ihm eine Straße zu benennen.

Helmut Uessem