Wessel

Auf dem Gelände der Katzenburg entstanden die ersten Werksgebäude der Poppelsdorfer Porzellan- und Steingutfabrik. Seitlich rechts vom Verwaltungshaus an der Clemens-August-Str. (damals Nr. 16) befand sind die Werkseinfahrt.

Ab 1888 baute Louis Wessel, der Sohn des Firmengründers, die Firma als „Actien-Gesellschaft für Porzellan- und Steingutfabrikation“ weiter aus. Hergestellt wurden Waschgarnituren, Fayencebilder, Tafel- und Ziergeschirre im Majolikastil sowie Wandplatten, deren Produktion ab 1896 ins neuerbaute Dransdorfer Werk (Wessel’s Wandplattenfabrik) verlegt wurde. Vom dortigen Güterbahnhof aus errichtete Louis Wessel 1889/90 eine eigene Werkbahnstrecke (Wesselbahn) zur Befahrung mit gängigen Reichsbahn-Dampf-Lokomotiven. Die Bahntrasse führte am Knauber-Gelände vorbei und entlang der heutigen Straße „An der Wesselbahn“ bis ins Poppelsdorfer Werksgelände.

Zu Beginn der 1890er Jahre wurden unter Direktor Julius Rossberg die zahlreichen Werkshallen mit damals neuesten technischen Maschinen ausgestattet. Die Wesselwerke mit bis zu 1000 Mitarbeitern entwickelten sich zu einem wichtigen Arbeitgeber in Poppelsdorf und Umgebung.

Bei einem Großbrand 1926 wurden weite Teile der Fabrik zerstört, diese aber ab 1929 nach Übernahme durch den Berliner Sanitärarmaturen-Hersteller Butzke AG wieder aufgebaut. Als „Wessel Keramische Werke AG“ stellte sie ausschließlich Sanitärkeramik her.

1969 Stillegung des Betriebs und Ankauf durch das Land NRW, 1977 Abriss der teilweise über 100-jährigen Gebäude.